Die kulinarische Essenz Siziliens in Cefalù

Enogastronomia siciliana

Die Gastronomie Cefalùs spiegelt – wie überall in Sizilien – die kulturellen Einflüsse der Völker wider, die die Insel im Laufe der Jahrhunderte prägten: normannisch, griechisch und arabisch. Die fruchtbare Natur der Umgebung und das fischreiche Meer tun ihr Übriges. Aus dieser einzigartigen Mischung entsteht die Magie am Tisch.

Zwischen Streetfood und Slow-Food-Tradition

In den Gassen von Cefalù findet man Bäckereien, kleine Traditionsläden und Restaurants, in denen man typische Spezialitäten probieren kann: etwa die „Pasta a taianu“ – ein arabisch beeinflusstes Nudelgericht mit Fleisch –, die Auberginen-Caponata sowie Gerichte mit Capone (Goldmakrele) und frischem Tagesfang.

Rosticceria siciliana

Besonders hervorzuheben sind zwei Slow-Food-Präsidien: die Provola delle Madonie, ein halbfester Kuhmilchkäse in typischer Flaschenform, sowie die Manna, der süße Saft des Eschenbaums, der an der Luft kristallisiert.

Provola Madonie

Durch Cefalù führt zudem die Weinstraße, die der legendären Targa-Florio-Rennstrecke folgt. Typische Weine sind der Fontanarossa di Cerda IGT und die Contea di Sclafani DOC (Ansonica, Catarratto, Nerello Mascalese und Perricone).

Pasta a taianu

Die „Pasta a taianu“ ist das charakteristischste Gericht Cefalùs. Ursprünglich mit dem Fest des SS. Salvatore am 6. August verbunden, wird sie heute das ganze Jahr über serviert.

Pasta a tajanu

Zubereitet wird sie in einem traditionellen Tontopf mit Deckel, dem „tajanu“. Die Nudeln – meist Penne oder Ziti – werden mit Tomatensauce, langsam geschmortem Fleisch (Rind, Schwein oder Lamm), gebratenen Auberginen, Pecorino, Olivenöl und frischem Basilikum geschichtet und anschließend im Topf auf kleiner Flamme durchziehen gelassen.

Die Rosticceria: Arancine, Sfincione & Pane cunzatu

Wie in jedem sizilianischen Ort hat auch in Cefalù die Rosticceria einen festen Platz. Hier stehen Arancine (gefüllte Reisbällchen), Sfincioni (die typische dicke Pizza aus Palermo) und Pane cunzatu (Bauernbrot mit Pecorino, Sardellen und Olivenöl) auf dem Programm.

Arancina

Le arancine sono anche qui le regine dello street food: quelle classiche custodiscono un cuore di ragù preparato con le carni di manzo madonite. Lo scrigno di riso, panato con la classica lega di farina, acqua e pangrattato, è croccante e stuzzicante. Lo sfincione, tipico di Palermo e dintorni, a Cefalù si fa notare per la sua morbidezza: è una classica pizza in teglia alta condita con sugo di pomodoro, cipolle, acciughe, caciocavallo e pangrattato. Il pane cunzatu, cioè condito con pecorino siciliano, acciughe e olio extravergine d’oliva, è il tipico pasto contadino che, nella sua semplicità, conquista tutti ancora oggi.

Die Arancine gelten auch hier als Königinnen des Streetfood – gefüllt mit Ragù aus regionalem Rindfleisch, außen knusprig paniert. Das Sfincione von Cefalù fällt durch seine besondere Weichheit auf, während das Pane cunzatu mit seiner bäuerlichen Einfachheit bis heute jeden begeistert.

Süßes aus Cefalù

Die Konditoreitradition ist reich und vielfältig: In den Schaufenstern der Pasticcerie lockt die berühmte Cassata siciliana, einst ein Ostergebäck, heute das ganze Jahr über präsent.

Zu Weihnachten werden Mostaccioli gebacken, früher mit Most, heute auch mit Marmelade oder Schokolade. Ganzjährig beliebt ist die Mandelpaste, Grundlage für Mandeldrinks oder kunstvolle Frutta martorana.

Biscotti di San Martino

Im Herbst dürfen die Biscotti di San Martino nicht fehlen: knusprige Anisbiskuits, die eingetunkt werden, oder in der weichen Variante gefüllt mit gesüßter Ricotta und Schokostückchen.

Provola delle Madonie Käse

Der Provola delle Madonie, der in den Bergen hinter Cefalù hergestellt wird, dessen Dorf das „Tor” zu diesen Bergen darstellt, ist ein Käse mit der typischen bauchigen Flaschenform. Er hat eine glatte, dünne Rinde und einen milden, delikaten Geschmack. Nach der Reifung kann er bis zu anderthalb Kilogramm wiegen.

Provola Madonie - Presidio Slow Food

Die Besonderheit dieses Käses liegt in der Region, aus der er stammt: den grünen und weitgehend unberührten Weiden der Madonie mit ihrer vielfältigen und üppigen Natur. In vielen Betrieben erfolgt die Käseherstellung noch auf traditionelle und manuelle Weise: Der Käser formt den Käse mit seinen geschickten Händen durch eine Bewegung namens „incuppatina” zu seiner typischen Birnenform. Um den Provola zu aromatisieren, wird oft eine Limone oder Orange in sein Inneres gelegt. Einige Varianten sehen das Räuchern mit Holz, Lorbeer, Myrte und Stroh vor.

Palermoer Traditionen in Cefalù

Auch viele Spezialitäten der Provinz Palermo prägen die Küche: Cacio all’argentiera – gebratener Frischkäse mit Knoblauch, Olivenöl, Oregano und Essig; Caponata – Gemüse in Tomatensauce mit Sellerie, Oliven und Kapern; Carne murata – Fleisch mit Kartoffeln, Tomaten und Kräutern geschmort: Involtini di pesce spada – Schwertfischröllchen mit einer Füllung aus Kapern, Oliven, Semmelbröseln und Tomaten; Sarde a beccafico – Sardinen mit aromatischer Semmelbrösel-Füllung.

Cacio all'argentiera
Cacio all’argentiera
Caponata di melanzana
Caponata di melanzana